Logo Handsticken.de

Steppdecke aus Lehr-Probestücken

 

Sticktechniken

Modelle und Muster

Fülleretui
Hundedecke
Mustertuch
Radmantel

Handwerkszeug
Stickerlehre
Über die Autorin
Tagebuch/Blog
Forum
Impressum

Aktueller Status

28.06.2008: Die nächsten Kanji sind fertig: Der Mond ist endlich aufgegangen, auch wenn ich eigentlich einen mehr silbrigen als Alu- farbenen Glanz im Auge hatte. Kanji 21, der Geist, ist in Knopflochstich fertiggestellt, und Kanji 22, die Kraft als Negativ vor einem Gitter-Hintergrund. Kanji 24, der Ton, wird in vollständiger Richelieu-Arbeit auftreten, und morgen sollte ich noch mehr fertig haben. Die Technik-Artikel kommen wie immer später, die einzelnen Bilder sind aber schon mal in der Schemaskizze ganz unten integriert. :-D

08.06.2008: Ich hatte gute Vorsätze für Anfang Juni, die ich mal wieder nicht rechtzeitig umsetzen konnte. Mittlerweile fertiggestellt ist Kanji 17 (Mensch, Perlenstickerei), Kanji 6 (Mond) sprenge ich gerade (Sprangtechnik, nicht technisches Sprengen), Kanji 18 (Leben) ist in Arbeit mit Hexenstich. Wird schon... Es ist ja erst Woche 23.

28.05.2008: Kanji 14 (Kind, Zackenstich), Kanji 15 (Frau, Plattstich), Kanji 16 (links, Languettenstich) sind fertig und fotographiert. Je nachdem, wie es mir geht, schreibe ich die Artikel am Wochenende.

Die Idee

Bearbeitungsplan für ein Mustertuch aus 101 Stickstichen und -Techniken, Motiv: Japanische KanjiEin Handstickerlehrling muss im Laufe der Ausbildung theoretische und praktische Kenntnisse über die wichtigsten Stickstiche und -Techniken nachweisen. Dies geschieht meist durch ein paar kleine Stickbilder oder Mustertücher und die Beschreibung ihrer Herstellung im Ausbildungsnachweis bzw. Berichtsheft. Zur Gesellenprüfung muss man dann auf Verlagen die selbstgemachten Probestücke vorzeigen (können).
Ehrlich gesagt bin ich ein elender Schlamper, und allein der Gedanke, kleine Stofffetzen und Müsterchen drei Jahre lang aufzuheben, um sie dann irgendwann allein aus Frust um die Unordnung im Mülleimer zu beerdigen... nein danke. Damit ich Sachen nicht verbasele, müssen sie gross sein und in meinem Haushalt eine Funktion erfüllen. Nippes ist mir ein Greuel. Wenn ein Ding zu nix taugt, landet es in der Endablage, und wenn es klein ist, spielen die Katzen es kaputt, bevor ich es entsorge.
Ich liebäugelte eigentlich mit der Idee, ein paar Kleidungsstücke herzustellen und diese dann zur Prüfung zu tragen, aber davon wollte die Meisterin nichts wissen: Probestücke sollten klein sein, um den Arbeitsaufwand in überschaubaren Grenzen zu halten, sagte sie und deutete ein Rechteck mit 10-20cm Kantenlänge an. Dem Argument konnte ich mich auch nicht so entziehen... schliesslich muss ein Rock mit 3m Saumweite auch erst mal bestickt sein, und zwar einheitlich und passend.
Während ich also mit dem Klein-verschwindet Gross-bleibt-erhalten - Problem herumspielte, fiel mir ein älteres Buch über Patchwork und Quilten in die Hände, und Voila, da hatte ich eine Lösung: Warum nicht eine grosse Decke machen, auf der ich viele kleine quadratische Stickmuster unterbringen könnte? Und das Ganze dann als 3-Lagen-Quilt mit Top, Einlage und Futter, um es als "Wolldecke" benutzbar zu machen.
Kanji 6: Mond: Gestochene VorlageFehlten mir nur noch die Motive, aber beim Aufräumen meiner japanischen Studienliteratur erinnerte ich mich an den wichtigsten Lehrsatz meines Japanischdozenten: Lateinische Buchstaben basieren auf dem Rechteck, Japanische Zeichen auf dem Quadrat. Ich suchte mir also den Schriftschatz der ersten und zweiten Klasse in Japan heraus, warf die Zahlen wegen zu grosser Einfachheit heraus und hatte rund 150 hübsche, fremdartige und passende Stickvorlagen. Lang lebe mein japanisch sprechender Computer und die auf 180 Punkte skalierbaren Schriftarten...
Und um die ganze Sache nicht aussehen zu lassen wie bunte Stickerei auf weissem Bettlaken würde ich alles in einem Monochromen Farbbereich sticken. Zuerst schwebte mir blau vor, aber dann war mir die Ähnlichkeit mit Porzellankacheln doch zu bieder, und ich entschied mich für eine etwas weniger abgenudelte Farbvariante: Grün und Gelb (Gold im paramentischen Sprachgebrauch), mit einer Idee Rot als Akzent, sollte er benötigt werden.

Die Planung

Ich benötigte ein billiges, gut aussehendes und einfach zu be-stickendes Material und fand weißen Popeline. Mit der richtigen Ausrüstung ist Popeline auch sehr gut färbbar, während "Flecken," die durch Kreide, Bleistift oder Markierstift aufgetragen werden leicht auswaschen.

Das Top besteht aus einer 200cm x 200cm grossen Stofflage, die in einem Starburst- bzw. Kreismuster mit grün gebatikt ist. Darauf werden die einzelnen Stoffquadrate mit ihren Musterstickereien mit Vliesofix und passenden Säumstichen appliziert.

Einlage wird eine einfache oder doppelte Lage 5mm dickes Nadelvlies aus Merinowolle, einmal vorgewaschen. Ich habe für Kunstfasern nicht viel übrig, und Popeline ist nicht so dicht bzw. dick gewebt, dass eine starre Polyesterwatte nicht irgendwann kratzige Fäden durchschieben kann.

Futter bzw. Unterbett wird eine weitere gebatikte Lage Popeline.

Die Stickereiquadrate werden jeweils 10x10cm² gross und tragen jeweils ein Kanji in einer Sticktechnik - das reicht vom Kanji im einfachen Rückstich (Kanji No. 5, Boden) bis hin zu einem Kanji in in Grün ausgeführter "Schwarzstickerei" (Nummer noch nicht vergeben).

Zu jedem Kanji werde ich - getreu den Anforderungen meines Meisters - sofort einen Technikartikel niederlegen, um mein Berichtsheft zu füllen.

Das Material

Popeline, weiß, 10m 140cm breit

14cm breite Reste von Tischdeckenleinen, vorgewaschen (für Stiche, die nur auf zählbaren Stoffen ausgeführt werden können)

Sticktwist und Perlgarn in diversen mit der Grundbatik harmonierenden Grüntönen, Japangold, Goldlitze, Goldfrisee, Soutache etc.

Simplicol Textilfarbe Maigrün und Dunkelgrün

Vliesofix ca. 3m

Waschmaschine, Bügeleisen, viel Geduld und ein Arbeitsplan

(Geplante) Verarbeitung

Zuerst habe ich den Popeline vorgewaschen - ich will mit einem Projekt, das 2 Jahre in Anspruch nehmen wird, keine Risiken eingehen.

Danach habe ich den Stoff abgemessen, mit Hera (einem Falzbein, das in Japan zum Markieren von Stoffen benutzt wird. Nein, ich weiss nicht, wo man so etwas in Deutschland herbekommen kann, ich habe es in Machida im Ito Yokado gekauft, fünfter Stock ganz hinten links) die Nahtlinie des Tops markiert und mit weissem Baumwollgarn genäht.

Popeline muss vorgewaschen werden. Popeline, mit Hera/Hela markiert. Beim Zusammennähen der Stoffbahnen auf Linien achten. Die ganze Pracht von 4 Quadratmetern Popeline.

Der nächste Schritt war eine Kreisbatik, und das hat mich doch sage und schreibe einen ganzen Samstag Nachmittag gekostet - Mitte des 4qm-Tops ausmachen und dann in gleichmäßig grösser werdenden Spiralen eine Batiklinie einarbeiten, die dann eingezogen werden konnte.
Ein ganzes Hörbuch von Tamora Pierce (Melting Stones) hat mir dabei Gesellschaft geleistet. Als ich mit dem Einziehen fertig war, waren auch die 8CDs zu Ende gehört. Wenn wir schon dabei sind: Ein schönes Fantasy-Kinderbuch mit gut verarbeitetem Wissen über Vulkane - wenn man Englisch versteht :-P.
Als die Vorbereitungen fertig waren, habe ich das Ganze in die Farbe geschmissen (die zwei Simplicol-Farben habe ich einfach gemischt), und nach der Färbung in der Waschmaschine ausgewaschen. Batiken in der Waschmaschine ist keine so gute Idee, die vielen Bewegungen lassen die Farbe leicht unter die Bindungen kriechen. Am Ende des Tages hatte ich also den unteren Teil meines Tops und damit meine Farbvorlage fertig.

Hier ist das Top zum Batiken vorgesteppt. Der Popeline ist fertig für das Farbbad. Das gebatikte Top, grün in Kreisoptik.

Der nächste Schritt besteht jetzt daraus, 101 Stoffquadrate zu sticken - in 101 Stickstichen und Varianten derselben. Der Status dieses Projektes ist ganz oben nachzulesen, die Quadrate gibt's bei "Techniken" zu bewundern.

Wenn die Musterstücke fertig sind, werde ich sie mittels Klebevlies auf das Top applizieren und mit Stickstichen versäubern. Danach wird die Einlage eingelegt, das Futter gebatikt und das Ganze im Nahtschatten durchgesteppt. Zuletzt kommt noch ein selbstgefärbter Stoffstreifen im geraden Fadenlauf um die Kante.

Ich habe mit unseren Gesellen ausgemacht, dass ich jedem letzten Freitag im Monat 4 neue Probestücke mit Text vorzeige. Mir selber habe ich vorgenommen, jede Woche ein Stück fertigzustellen - im ersten Jahr gehen also Kanji-Zahlen und Wochenzahlen Hand in Hand. Mal schauen, wie weit ich komme, bis ich einen Regenwurm essen muss ;-P

Kanji 21: Geist Kanji 22: Kraft
Kanji 6: Mond Kanji 7: Oben Kanji 8, Sonne, Japangold.
Kanji 17: Mensch Kanji 9: Name
Kanji 2: Feuer Kanji 3: Wind
Kanji 16, Links, Languettenstich Kanji 1: Leere Kanji 10: Rechts
Kanji 5: Boden Kanji 4: Wasser
Kanji 15, Frau, unterlegter Plattstich. Kanji 11: Mann
Kanji 14: Kind, Zackenstich. Kanji 13, Unten, Spaltstich Kanji 12, Selbst, Stielstich
Kanji 85: Erde

Archiv der Statusreports

09.05.2008: Kanji 2 (Knötchenstich) hat einen Artikel. Kanji 8 (Sonne) ist fertig, aber noch nicht fotographiert, auch wenn es den Japangold-Artikel schon gibt, und Kanji 14 im Zackenstich ist in Arbeit, Kanji 15 (Frau) im unterlegten Plattstich. Ich bin gerade absolut im Rückstand, und nächste Woche wird es auch nicht besser, aber danach... Ende Mai will ich bei Kanji 22 sein, alle Artikel geschrieben und alle Stücke sauber gestickt.

14.03.2008: Kanji 12 und 13 sind gestickt und fotographiert, Artikel folgen. Stiche sind Stielstich und Spaltstich. Kanji 8 (Sonne) ist mit Japangold in Arbeit.

13.03.2008: Kanji Nummer 2 ist endgültig fertig, Kanji 12 mit Stielstich in Arbeit. Jetzt habe ich auch Japangold, um Somme und Mond (Kanji 6 und 8) ausführen zu können.

07.03.2008: Alle Vorlagen sind fertig abgezeichnet und teilweise auch schon gestochen. Ich habe im letzten Durchgang einige Kanji des äussersten Kreises durch andere ersetzt, die inhaltlich mehr Sinn machen.

29.02.2008: Kanji Nummer 1 ist fertig - ich habe mich doch für einen Echo-Quilt entschieden. Der Artikel wird aber noch etwas auf sich warten lassen. Und das Kanji im Knötchenstich wird auch (nie wieder, sag ich euch. So ein... langwieriger... Stich)

23.02.2008: Vier weitere Probestücke (Kanji 7, 9, 10 und 11) gestickt, alle in Vorstich-Variationen. Technik-Artikel geschrieben und verlinkt.

08.02.2008: Die ersten vier Probestücke und damit die Kaji 3-5 und 85, sind gestickt, und ihre Technikartikel in die Website eingehängt. Kanji Nummer 1 (in der Mitte) bekommt eine Extrabehandlung, vielleicht sogar heute noch.